Historie
Die Forschung nach unseren Vorfahren geht zurück bis in das Jahr 1738. Seit dieser Zeit wird nun bereits in der 8. Generation Landwirtschaft betrieben.
Im Jahr 1904 verkaufte mein Urgroßvater den Hof, der im Dorfkern lag, und errichtete in nur einem Jahr Bauzeit die Hofstelle außerhalb des Dorfes.


Für die damalige Zeit war dies eine besondere Leistung. Er hat bereits damals Rahmenbedingungen geschaffen, die auch heute noch von großer Bedeutung sind.
So ist z. B. die Scheunendurchfahrthöhe so groß, dass es heute möglich ist, mit einem LKW hineinzufahren. Ein Vordach am Wirtschaftsgebäude ermöglicht es mehrere Anhänger mit Getreide vor Regen geschützt unterzustellen, um die Qualität des Erntegutes zu erhalten.
Die Zeit, in der mein Großvater Wilhelm Meyl (1897-1972) den Betrieb führte, war geprägt vom zweiten Weltkrieg.
Über 50 Flüchtlinge, darunter 20 Kinder fanden im Haus eine Unterkunft und wurden von meiner Großmutter versorgt. Als ich meine Frau kennenlernte erfuhr ich, dass unter den Flüchtlingen auch die Großtante meiner Frau auf dem Hof lebte.
Im Laufe der Zeit wurde der erste Traktor angeschafft, um so eine deutliche Arbeitserleichterung im Vergleich zu den Pferdegespannen zu realisieren.
Im Jahr 1953, so erinnert sich meine Tante noch genau, kaufte mein Opa das erste Auto
Diesen technischen Fortschritt hat mein Vater, der im Jahr 1940 geboren wurde in einer sehr intensiven Zeit erlebt. Er hat noch mit den Pferden gepflügt, die ersten Schleppergenerationen erfahren bis dann schließlich ein Schlepper mit stufenlosen Getriebe auf dem Hof stand.


Die Arbeiter auf dem Hof fanden in einer nahegelegenen Automobilfabrik eine leichtere und vor allem besser bezahlte Arbeitsstelle. So wurden im Jahr 1972 die Milchkuhhaltung aufgegebenund die vorhandenen Stallungen für die Haltung von Mastschweinen umgebaut.
Durch diese Spezialisierung konnten die anfallenden Aufgaben von der Familie allein bewältigt werden.
Im Jahr 1980 wurde ein weiteres Stallgebäude errichtet, in dem 416 Mastschweine in strohloser Form gehalten werden konnten. Im Jahr 1999 überschrieb mein Vater den Betrieb auf meine Person.
Der von mir übernommene Betrieb hat eine seinerzeit Bewirtschaftungsfläche von ca. 50ha.
Zudem wurden ca. 700 Mastschweine gehalten.
Um die Einkommenssituation zu verbessern habe ich außerhalb der Landwirtschaft als Erzieher in der Begleitung von Menschen mit geistigen und psychischen Erkrankungen gearbeitet.


Nach und nach wurde die Mastschweinehaltung umstrukturiert und allmählich die Betriebseinheit durch weitere Pacht
von Ackerflächen einer Stallbaumaßnahme und der Miete eines weiteren Maststalles verdoppelt.
Da im Laufe der Zeit die anfallende Arbeit nicht mehr von meiner Frau und mir allein bewältigt werden konnte, wurde meine nebenberufliche Tätigkeit aufgegeben.
In der Rückschau wird deutlich, dass in allen Generationen für die Landwirtschaft und den Erhalt des landwirtschaftlichen Betriebes nicht nur bis und über die Grenzen der Belastbarkeit hart gearbeitet wurde, sondern dass er der Lebensinhalt der Familien war und heute noch ist.
So sehen wir es als unsere Aufgabe, dieses Kulturerbe auch in die nächste Generation weiterzugeben und möchten unseren gesellschaftlichen Beitrag leisten, indem wir gesunde Nahrungsmittel erzeugen.
Mit unserem Neffen, der bereits eine landwirtschaftliche Berufsausbildung anstrebt und sich im Rahmen der Agrartechnikerschule weiterbildet, ist der Grundstein für eine
Hofnachfolge gelegt.

Weiter lesen:
Schweinehaltung
Wir leben eine sehr hohe ethische und moralische Verantwortung den Schweinen gegenüber,
indem wir unsere Möglichkeiten dem Wohlergehen der Schweine voll ausschöpfen.